Die traditionelle Gewinnung
Die Rinde wird eingeritzt, die Milch aufgefangen und getrocknet und als Akazienfaser bzw. Arabinogalactosaccharid, Akaziengummi oder Gummi arabicum angeboten. Das passiert schonend und nur in kleinen Mengen, um den Baum nicht zu gefährden. Zur Reinigung werden nur physikalische Methoden angewendet, sonst wird weder extrahiert noch chemisch oder enzymatisch irgendetwas verändert – die Akazienfaser ist ein reines Naturprodukt in Bioqualität!Vielfältige Anwendungen
Was viele erstaunen wird: Gummi Arabicum ist vielseitig, dient unter anderem als Räuchermittel, Hilfsstoff in Industrie und Handwerk, Tinte und Künstlerfarben, Binde- und Geliermittel, Verdickungsmittel, Emulgator, Stabilisator, Überzugsmittel und essbarer Kleber. Im antiken Ägypten war er als Hilfsstoff für die Mumifizierung bekannt. Das sagenhafte Land „Punt“ – heute der Sudan, Ägyptens Nachbar und Handelspartner - war und ist Hauptlieferant des begehrten Rohstoffs.Für Lebensmittel und als Nahrungsergänzung
Als Lebensmittelzusatzstoff ist die Akazienfaser heute für das Stabilisieren von Saucen, Cremes, Schaum, veganen Gelees, Emulsionen, Eiscreme und Desserts beliebt. Fruchtsäfte setzen sich durch die Zugabe der Akazienfaser nicht ab und sehen appetitlicher aus.Da sie unter der Bezeichnung als Gummi arabicum auch als Lebensmittelzusatzstoff E 414 zugelassen ist – endlich einmal einer, zu dem man bedingungslos ja sagen kann -, wurden dazu von offizieller Seite her mehr Aussagen erlaubt als für andere Natursubstanzen. Uns interessiert aber, dass die Akazienfaser auch als Nahrungsergänzungsmittel dient.
90 Prozent lösliche Ballaststoffe
Hauptsächlich liegt das an ihrer Eigenschaft als ausgiebiger Spender löslicher Ballaststoffe.Nur wenige kommen auf die von den Ernährungsgesellschaften geforderten 30 Gramm täglich. Für Diabetiker sollten es sogar 50 Gramm sein. Da die Akazienfaser zu 80 bis 90 Prozent lösliche Ballaststoffe bietet, kann sie, auch wenn sie kein Ersatz für eine gesunde Ernährung sein sollte, die Ballaststoffbilanz doch zumindest verbessern.
Was bringen lösliche Ballaststoffe?
Lösliche Ballaststoffe können nicht verdaut und aufgenommen werden, sondern kommen erst im Dickdarm mit den „guten“ Bakterien in unserem Darm in Kontakt, die sie als Nahrungsquelle nutzen. Deshalb werden sie auch als Präbiotika bezeichnet. Sie vermehren nützliche Darmbakterien und verbessern neben der Darmfunktion auch das Darmmilieu und stimulieren den Stoffwechsel.Besser verträglich als andere Ballaststoffe
Im Gegensatz zu vielen anderen Ballaststoffen hat die Akazienfaser den großen Vorteil, dass sie kaum bläht. Das ist auf die komplexe, verzweigte Struktur ihres Arabinogalactan zurückzuführen, ein Polysaccharid, das im Wesentlichen aus Galactose und Arabinose besteht.Anders als die Ballaststoffspender Baobab oder Inulin enthält die Akazienfaser keine Fruktose und ist bei einer Unverträglichkeit besser geeignet. Allerdings kann man bei einer Fruktoseintoleranz auch eine Ballaststoff-Unverträglichkeit entwickeln und dann die Akazienfaser eventuell trotzdem nicht vertragen. Das kommt aber seltener vor als etwa eine Unverträglichkeit auf unlösliche Ballaststoffe.
Wertgebende Inhaltsstoffe | Tagesdosis 15 g |
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Akazienfaser BIO | 15 g |